Was tun im Trauerfall?
Was muss ich unmittelbar nach dem Tod eines Menschen zuhause tun?
- Lassen Sie sich Zeit.
- Rufen Sie einen Arzt, am besten den Hausarzt. Bei einem vorhersehbaren Tod in der Nacht können Sie bis zum Morgen warten.
- Ein Toter darf bis zu 36 Stunden zuhause bleiben.
- Bei einem plötzlichen, unvorhergesehenen Todesfall (Unfall oder Selbsttötung) kann die Polizei oder Feuerwehr für Sie einen Pastor oder Notfallseelsorger anfordern.
Wann rufe ich die Pastorin oder den Pastor?
- Man muss kein regelmäßiger Kirchgänger sein, um Pastoren anzurufen.
- Pastoren begleiten während einer schweren Krankheit oder in einem absehbaren Sterbeprozess. Melden Sie sich dafür gerne! Pastorin Dr. Weide 04843/2285 | Pastor Thiel 015203367914
- Pastoren hören als Seelsorger zu, nehmen sich Zeit, suchen nach Worten, wo Sterben und Tod die Sprache verschlagen, halten Tränen, Stille und Traurigkeit aus.
- Pastoren können auch angerufen werden, wenn der Tod schon eingetreten ist, vor oder nachdem der Bestatter den Verstorbenen abgeholt hat.
- Suchen Sie gern den Kontakt zu Ihrer Kirchengemeinde. Nicht alle Bestatter sind mit den örtlichen Traditionen vertraut, deshalb sagen Sie beim Pastor selbst, im Gemeindebüro oder auf dem Friedhof Bescheid, z.B. für das Läuten der Sterbeglocke.
Aussegnung
- Es kann guttun, sich noch einmal Zeit zu nehmen, bevor die Bestatterin kommt und die Verstorbene das Haus oder das Krankenzimmer für immer verlässt.
- Sie können Ihre Pastorin bitten, die Verstorbene zuhause oder im Krankenhaus oder aufgebart in der Leichenhalle o.ä. auszusegnen.
- So wird spürbar: Dieser Mensch ist zwar gestorben, aber er ist und bleibt in Gottes Hand.
Kirchliche Bestattung
- Es wird oft danach gefragt, ob Menschen kirchlich beerdigt werden können, die nicht Mitglied in der Kirche waren. Wenn die Angehörigen eine Bestattung ihres Familienmitglieds wünschen, dann ist dies möglich, sofern der Verstorbene nichts dagegen gehabt hätte.
- Auch wenn der Verstorbene selbst keine kirchliche Bestattung wollte, kann eine Pastorin für Sie als Hinterbliebene unabhängig von der Beisetzung ein Abschiednehmen in der Kirche ermöglichen.
- Uns als Kirchengemeinde ist es wichtig, für alle Menschen in ihren jeweiligen Notsituationen da zu sein und sie individuell und für sie passend zu begleiten.
Friedhof
- Der Friedhof ist nicht nur Ort der Beisetzung, sondern auch der Trauer und der Erinnerung und in Viöl auch der Begegnung.
- Kirchliche Friedhöfe wie der Viöler Friedhof werden von der Kirchengemeinde verwaltet und ist Bestattungsort für alle Bürger. Somit übernimmt die Kirche im Friedhofsbereich hoheitliche Aufgaben der Kommunen.
Trauern in der Gemeinde
- In der Kirchengemeinde wird i. d. R. am Sonntag nach der Beerdigung gemeinsam an den Verstorbenen gedacht und für seine Angehörigen gebetet. Sie sind besonders zu diesem Gottesdienst eingeladen. Der Termin wird mit der Pastorin oder dem Pastor abgesprochen.
- Am Ewigkeitssonntag – oder auch Totensonntag genannt – wird an die Gemeindeglieder gedacht, die im zurückliegenden Kirchenjahr gestorben sind.
Die Namen der Verstorbenen werden verlesen und sie werden in das Gebet eingeschlossen.
- Die Kirchengemeinde Viöl bietet einmal im Monat ein Trauer-Café an (s. Terminflyer), denn Trauer ist ein schmerzhafter und vielschichtiger Prozess. Er braucht Kraft und Zeit. Wer seiner Trauer Ausdruck geben kann, der kann auch wieder frei werden für Freude und Lebenszuversicht.
In einer solchen Lebensphase ist es gut zu erleben, dass Menschen da sind, die begleiten, helfen und alle Gefühle der Trauer, Schmerz, Wut und Schuld auszuhalten.
Scheuen Sie sich nicht, Seelsorge in Anspruch zu nehmen.
Pastorin Dr. Weide 04843/2285 weide@kirchengemeinde-vioel.de | Pastor Thiel 015203367914 thiel@kirchengemeinde-vioel.de
Weitere Informationen zum Thema Sterben – Tod – Trauer – Trost finden Sie als Veröffentlichung der Nordkirche:
Trauerkaffee
Gesprächsgruppe in Lebenslagen von Verlust und Trauer
Seit dem 3. Februar 2023 existiert im Lorenz-Jensen-Haus eine Trauergruppe für Menschen mit Verlusterfahrungen.
Verlust von Beziehung findet sich in vielen Lebenslagen. Nicht nur durch Tod von nahestehenden Menschen, sondern auch durch Scheidung, Persönlichkeitsveränderung bei Demenz uvm.
Bei den Treffen der Selbsthilfegruppe handelt es sich nicht um ein professionelles Angebot, sondern um einen Austausch von Menschen mit unterschiedlichen Lebenserfahrungen. Um dieser Unterschiedlichkeit gerecht zu werden (z. B. Trauer bei Tod oder Trauer bei Scheidung) ist nach einem gemeinsamen
Beginn eine Aufteilung in Kleingruppen angedacht, abhängig von der Besucherzahl.
Weitere Termine sind im Kalender jeweils 16 – 17:30 Uhr.
Wo: Lorenz-Jensen-Haus, Markt 1, Viöl
Für Fragen und bei Interesse an einer Mitarbeit in dieser Gruppe wenden Sie sich bitte an:
Martina Jensen-Thomsen oder Ingrid Krug
Kontaktdaten sind über das
Kirchenbüro erhältlich.